10 Tipps für einen nachhaltigeren Kleiderschrank

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Seitdem Carlotta und ich mit HIITU und der Entwicklung von nachhaltigen Accessoires begonnen haben, hat sich einiges verändert in unserm Leben in Bezug auf unser Konsumverhalten. Natürlich war das Thema Nachhaltigkeit in unserm Kleiderschrank schon vorher aktuell, sonst hätten wir HIITU wahrscheinlich auch gar nicht gegründet. Ich hatte zwei Jahren als Designerin bei einem deutschen Mainstream Label gearbeitet, wo ich nah mit den negativen Ausläufen der Modeindustrie konfrontiert gewesen war, was mich schließlich auch zum Ausstieg bewegt hat. Aber erst durch HIITU sind wir immer näher in Kontakt mit der stetig wachsenden Fair Fashion Community in Deutschland und der ganzen Welt getreten. Dadurch haben wir uns beide automatisch in einem ganz neuen Ausmaß mit dem Thema befasst und unsere Konsum-Gewohnheiten nochmal genauer unter die Lupe genommen. Hier haben wir unsere wichtigsten Erkenntnisse zum Thema „nachhaltiger Kleiderschrank“ zusammengefasst:

 

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1. Trag die Klamotten, die du schon hast.

Der erste und vielleicht wichtigste Schritt auf deinem Weg zu einem nachhaltigen Kleiderschrank ist: fang mit den Sachen an, die du schon hast!! Trage lieber nicht nachhaltig produzierte Kleiderstücke, die du aber bereits schon besitzt, statt dir neue Slow Fashion Alternativen als Ersatz zu kaufen, da dies am Ende nur noch mehr Müll kreiert. Bevor du neue, nachhaltige Kleider kaufst, durchwälze erstmal deinen Bestand – am meisten Spaß macht es sich mit einer Freundin zusammenzutun, die ebenfalls nach mehr Nachhaltigkeit in ihrem Schrank strebt. Carlotta und ich denken uns immer wieder gerne gemeinsam neue Outfitkombis aus alten Teilen aus – es ist wie Shoppen ohne Geld ausgeben.

2. Entwirre deinen Kleiderschrank.

Während Du dabei bist, Regel 1 in die Tat umzusetzen, miste gleichzeitig auch deinen Kleiderschrank aus. Sortiere ihn neu – du wirst dich selbst überraschen mit all den Dingen, die du wiederfinden wirst. In einem vollgestopften Kleiderschrank können oft gute Stücke verloren gehen. Deine Klamotten zu sortieren könnte dir auch ein paar schöne Überraschungen bringen! Und scheu nicht davor ein paar Sachen auszusortieren, die du sowieso nie trägst, könnte ein Zeichen sein, dass sie nicht mehr in deinen Kleiderschrank gehören… gleichzeitig schaffst Du Dir wieder Luft in der Wohnung und mehr Stauraum für anderes – vielleicht ein DIY Starter Kit, um alte Kleider zu verändern?! 

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3. Sei kreativ mit deinen ausgemisteten Kleidern.

Wenn du Kleider aussortierst, bedeutet das auf keinen Fall, dass du sie wegschmeißen solltest! Wenn du ein Talent für DIY Projekte hast, schnapp dir Nadel und Faden und leg los. Zum Beispiel kannst du ein Kleid, dass du nie trägst in einen coolen Rock und ein Crop Top umwandeln – lass deiner Kreativität freien Lauf. Eine andere Option ist Kleidung, die noch tragbar ist zu spenden, an Second-Hand Läden oder auf dem Flohmarkt zu verkaufen, oder unter Freunden und Familie zu tauschen. Ausgetragene Sachen können in der Hausarbeit Wiederverwendung finden, zum Beispiel als Tücher zum Putzen.

 

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4. Achte auf nachhaltige Neuanschaffungen.

Jetzt wo du deinen Kleiderschrank überarbeitet hast damit er nachhaltiger ist, sind hier ein paar Tipps für dein zukünftiges Shoppen – achte auf das Ethos der Marken, bei denen du einkaufst. Zertifizierungen wie zum Beispiel von Fairtrade, Cotton made in Africa oder FairWear zeichnen Kleider von Labels aus, die auf faire Löhne und/oder die Verwendung umweltfreundlicher oder recycelter Materialien achten. Es gibt inzwischen wirklich viele kleine Labels, die hauptsächlich online über ihre Shops eine schöne Auswahl nachhaltiger Kleider und Accessoires bereitstellen. Durchforste Instagram nach nachhaltigen Labels durch Hashtags wie zum Beispiel #fairfashion oder #sustainablefashion oder schau dir Eco-Blogs und Magazine wie mochni.com, peppermynta.de oder sustainablefashionmatterz.com an - sie offerieren Online Guides in denen sie nachhaltige Labels gesammelt präsentieren, um nachhaltig eingestellten Konsumenten einen Überblick zu verschaffen. Es gibt aber auch offline immer mehr Concept Stores für Slow Fashion Mode, wenn du nicht so gerne online shoppst – erkundige dich online für deine Stadt.

 
5. Kaufe Second Hand.

Eine sehr gute nachhaltige Alternative ist es Neuzukäufe in Second-Hand Läden zu machen. Oft kannst du dort einzigartige Vintage Teile finden und musst Dir keine Gedanken mehr bezüglich der Auswirkungen ihrer Produktion auf die Umwelt machen. Du kannst dich auch nach “Kleidertauschparties“ in deiner Umgebung umhören, zum Beispiel auf Facebook. Oder du organisierst gleich selbst eine mit deinen eigenen Freunden, dann kannst du vielleicht endlich das eine Top deiner Freundin ergattern auf das du schon lange ein Auge geworfen hast. Carlotta und ich haben idealerweise die gleiche stolze Größe von 1,81m und tauschen gern mal das ein oder andere Teil untereinander aus, weil es dem andern dann vielleicht doch besser steht.

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6. Achte auf die Qualität der Kleider.

Ein nachhaltiger Kleiderschrank braucht Sachen die lange “leben”, damit du nicht in die Falle der Fast Fashion Welt fällst, in der du dir konstant neue Klamotten suchen musst, weil die alten aufgrund minderer Qualität so schnell kaputt gehen. Also versuche nach robusten Stoffen zu suchen, ganz nach dem Mantra “Quality over Quantity”.

 
7. Ändere deine Mentalität.

WENIGER IST MEHR! Einen vollen Kleiderschrank zu haben erhöht nicht deinen Status, sondern ist vielmehr ein Zeichen dafür, dass du deine Umwelt stark belastest. Versuche minimalistisch zu sein – kaufe nichts, wenn du dir nicht vorstellen kannst, dass du es richtig viel tragen wirst und es auch mit anderen Sachen, die du schon besitzt, gut kombinieren kannst.

 
8. Repariere deine Kleider.

Ein sehr wichtiger Aspekt eines nachhaltigen Kleiderschrankes ist es, nicht jedes kaputte Teil wegzuwerfen, sondern die Fähigkeit zu haben, es zu reparieren. Wenn du kein Geld für einen Reparaturservice ausgeben möchtest, solltest du den Umgang mit Nadel und Faden lernen. Natürlich sind wir nicht alle in diesem Handwerk begabt, aber heutzutage gibt es genügend YouTube Videos, Schritt für Schritt Anleitungen und sogar Unterricht um dir zu helfen deine Fähigkeiten zu verbessern.

 

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9. Wasche deine Kleider richtig.

Logischerweise werden die Fasern von Kleidern durch ständiges Waschen immer dünner und die Fäden können anfangen sich zu lockern (besonders wenn die Klamotten von Anfang an keine gute Qualität haben!). Mach einen Geruchstest ob dein einmal getragenes T-Shirt wirklich gewaschen werden muss – vielleicht reicht es, wenn du es noch einmal draußen zum Lüften aufhängst bevor es wieder in die Waschmaschine kommt. Ein guter Tipp im Winter ist es auch, eine getragene Klamotte über Nacht an die Heizung zu hängen, die warme Luft nimmt Gerüche. Wenn du eine Maschine anmachst, dann benutze Bio Waschpulver, das ist sanfter für die Umwelt. Versuche deine Wäsche außerdem bei nicht mehr als 30 Grad zu waschen, um erstens die Fasern zu schonen und zweitens Energie zu sparen. 

 

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10. Vermeide chemische Reinigung.

Die chemische Reinigung beschädigt nicht nur deine Klamotten und ist eine Last für deinen Geldbeutel, sie ist auch schlecht für die Umwelt. Wenn du wirklich zur Reinigung gehen musst, dann versuche eine zu finden die biologische Mittel zur Reinigung benutzt, damit das Wasser nicht allzu schlimm verpestet wird.

 

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...und was natürlich immer funktioniert, ist deine Outfits aus alten Fast Fashion und neuen Slow Fashion Teilen zusätzlich mit schönen und natürlich nachhaltig produzierten Accessoires und Schmuckstücken aufzupeppen – zum Beispiel von HIITU ;-)

 

Photocredit featured image Kekoni

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